Veranstaltung: | Wahlprogramm 2021 |
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Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Mareike |
Beschlossen am: | 21.10.2020 |
Eingereicht: | 21.10.2020, 15:18 |
Antragshistorie: | Version 1 |
2.5. Stärkung des fairen Handels im Main-Kinzig-Kreis, weniger Plastik und weniger Einwegmüll, nachhaltiger Tourismus
Text
Stärkung des fairen Handels
Schon beim Frühstück beteiligen wir uns im MKK am Welthandel – ob wir Kaffee,
Tee oder Orangensaft bevorzugen oder Schokoaufstriche verzehren. Kaffee ist das
beliebteste Getränk der Deutschen – vor Wasser und Bier. 25 Millionen
Kleinbäuerinnen und Kleinbauern fahren 80 Prozent der weltweiten Kaffeeernte ein
– während wenige große Firmen den Handel dominieren und die Preise niedrig
halten. Es wird derzeit 60% weniger für das Pfund Rohkaffee bezahlt als noch
1983. Die niedrigen Preise sorgen für Armut und Kinderarbeit auf der Seite der
Produzierenden.
Auf Initiative der Grünen hat sich der MKK auf den Weg gemacht, Fairtrade-
Landkreis zu werden und sich der „Rhein.Main.Fair-Metropolregion“ anzuschließen.
Gemeinsam mit den bereits zertifizierten Fairtrade-Städten Gelnhausen, Erlensee,
Maintal und Rodenbach und all den weiteren, die bald die Kriterien von Fairtrade
Deutschland zur Zertifizierung erfüllen werden (Hanau, Bruchköbel, Nidderau,
Großkrotzenburg, Wächtersbach, Brachttal, Stand: Juli 2020), wollen wir den
fairen Welthandel auf lokaler Ebene stärken. In Fairtrade-Towns müssen
beispielsweise in öffentlichen Einrichtungen fair gehandelte Produkte angeboten
und über den fairen Handel regelmäßig informiert werden.
So hoffen wir, dass Sozialstandards besser beachtet werden, ArbeiterInnen
gerechtere Löhne erhalten und Kinderarbeit eingedämmt wird. Menschen sollten mit
ihrer Arbeit mindestens so viel verdienen, dass sie davon leben und ihre Kinder
nicht zur Arbeit, sondern zur Schule schicken können. Dazu wollen wir als MKK
unseren Teil beitragen.
Wir wollen die Wichtigkeit für fair gehandelte Produkte in den Schulen und
öffentlichen Einrichtungen des MKK hervorheben und erreichen, dass in den Firmen
des MKK mehr fair gehandelte Produkte angeboten werden. Dies soll durch
verstärkte Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden. Der faire Handel soll zu einem
zukunftsweisenden Markt werden. Bei Produkten aus fairem Handel gehen Sozial-
und Umweltverträglichkeit sowie Qualität und guter Geschmack Hand in Hand.
Wir möchten im MKK beim Einkauf einen Dreiklang erreichen: Regional, Bio und
fair. Dafür setzen wir uns im MKK für die Förderung der ökologischen
Landwirtschaft sowie Einrichtungen nach dem Vorbild des „MKK-Lädchens“, welches
regionale Produkte anbietet, ein.
Weniger Plastik, weniger Einwegmüll
Mit zwei Anträgen in der vergangenen Wahlperiode hat die Grüne Kreistagsfraktion
erreicht, dass in allen Einrichtungen des Kreises sowie in den kreiseigenen
Gesellschaften auf vermeidbares Einwegplastik verzichtet wird und ein
kreisweites Mehrwegbecherpfandsystem, der „MKK-Krug“, eingeführt werden soll
(Stand Juli 2020).
Wir begrüßen die Möglichkeit, in mehreren Unverpackt-Läden sowie in einigen
größeren Supermärkten an Unverpackt-Stationen einzukaufen. Im Rahmen der
Wirtschaftsförderung wollen wir erreichen, dass es ein flächendeckendes Angebot
von „Unverpackt-Einkaufsmöglichkeiten“ im MKK gibt.
Wir möchten, dass der MKK weitere Geschirrmobile beschafft, um Vereinen und
Privatleuten die Möglichkeit zu geben, plastikfreie Veranstaltungen
durchzuführen.
Nachhaltiger Tourismus
Der Bedarf an regionalen Erholungsmöglichkeiten und Tourismusangeboten wird in
den nächsten Jahrzehnten aufgrund der wachsenden Bevölkerung im Ballungsraum
Rhein-Main weiter steigen. Die Städte, Gemeinden und Landschaften im MKK eignen
sich hervorragend als Nah-Destinationen für Tages- oder Wochenendausflüge, aber
auch für längere Aufenthalte.
Die Destinationen müssen im MKK mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem
eigenen Fahrrad erreicht werden. Ziel sollte es sein, dass die Möglichkeit zum
Ausleihen von Fahrrädern vor Ort gegeben ist. Dabei muss der Tourismus im
Einklang mit der Natur gestaltet werden. Sensible Bereiche dürfen nicht
gefährdet und Flächen vor Ort beispielsweise wegen Parkplätzen nicht versiegelt
werden. Nachhaltiger Tourismus steht im Einklang mit Natur und Landschaft und
ist auf ein nachhaltiges Wirtschaften ausgerichtet. Er setzt auf
Ressourceneffizienz und bietet so Voraussetzungen, dauerhaft zu einer regionalen
Wertschöpfung beizutragen.